GALERIEN ONLINE
Das Forum für
Kunstgalerien
präsentiert
Grundthemen des Bildweges sind die Geschichte und die Erinnerung. Im
Verlaufe des Spaziergangs werden Bilder von sieben Druckstöcken übereinander
geschichtet. Eindrücke der Kupferplatten werden auf dem Papier festgehalten
und summieren sich zu einem Ganzen. Ähnliches geschieht in unserer
Erinnerung : Eindrücke und Begebenheiten und Begegnungen auf dem Weg
schichten sich in uns - wie Bilder der Druckplatten - zu einer Geschichte, zu
unserer Geschichte, der Begehung dieses Bildweges. Geschichte meint im Menschen
nicht Vergangenes, sondern das, was im Jetzt geschichtet ist. Vergangenheit und
Zukunft, Zeit überhaupt, existiert im Empfinden des Menschen nicht als
etwas von unserem Heute getrenntes. Wir sind immer im Jetzt, immer gegenwärtig.
Selbst wenn wir uns erinnern an vermeintlich Vergangenes, erinnern wir uns immer
aus unserem Jetzt, also ist das Vergangene nicht vergangen, sondern Kraft der
Erinnerung und unserer Geschichte gegenwärtig.
Vergänglich scheint die Welt vom Standpunkt der Zeitlichkeit aus gemessen. Verständlich scheint die Welt vom Standpunkt des Zeitlosen her betrachtet. Beides sind nicht menschliche Standpunkte. Unser ewiges Jetzt erzählt uns von dieser Welt die Geschichte, daß in ihr nichts verloren geht. Alles sogenannt Vergangene ist gegenwärtig. Alle verstorbenen Menschen, alle verwelkten Blumen leben und alle zerstörten Häuser stehen noch heute. Dies dünkt uns zuweilen unglaubhaft. In unserem Leben legen wir jedoch genau für dieses Unwahrscheinliche Zeugnis ab.
Erinnerung ist die Pflege des geistigen Erbgutes. Diese Erbschaft des
Himmels muß mit dem Erbe der Erde in uns verbunden sein, um Frucht zu
tragen. Der Bildweg und die Originalgrafik, die bei der Begehung entsteht, ist
Widmung an den Glauben und das Vertrauen in die unscheinbare und unergründliche
Vollkommenheit dieser Welt.
Das Kunstwerk hat einen Wert. Der Wert liegt in seiner Widmung an den Schatz, dem es zugedacht ist. Diese Widmung soll geschützt sein. Eine Versuchung liegt aber auch darin, den Wert eines Kunstwerkes als seinen Schatz zu bezeichnen und um dieses Goldene Kalb zu tanzen. Alles, was ein Mensch erschafft, ist Versuchung . In der Kulturschaft wird er geprüft auf die Wahrhaftigkeit seiner Hingabe."
aus dem Essay Kultur und Ort" von Daniel Ambühl und
Thomas Primas, enthalten im Textband Kulturschaft"
Am Ausgangspunkt der Kunstaktion Bildweg" erhalten Sie
Ihr Malset in der Klosterruine: Kontrollieren Sie zunächst den Inhalt Ihres
Malsets. Es besteht aus sieben Wachskreiden in den Farben Weiß, Rot,
Orange, Gelb, Hellgrün, Grünblau, Blau und einem Blatt Papier. An den
Bildsäulen öffnen Sie zunächst jeweils die Haltevorrichtung. Dann
legen Sie das Blatt ein und schließen die Haltevorrichtung. Nun reiben Sie
mit der zur entsprechenden Säule gehörenden Wachskreide über das
Papier, so daß darauf das Sujet der Druckplatte deutlich erscheint. Bei
allen Säulen muß das Papier in der selben Ausrichtung eingelegt
werden.
DIE SIEBEN STANDORTE DER SÄULEN UND DIE ZUGEHÖRIGEN FARBEN :
Klosterruine Erreichbar mit U2 Station Klosterstraße | |
Apparat e.V. im 2. Hof, Neue Schönhauser Str. 20 | |
Hackesche Höfe Bei Artificium", Kunstbuch und Galerie | |
Kunsthaus Tacheles Im Haupteingang Oranienburger Str. 54 | |
Auguststraße Im Kinderspielplatz, Höhe Strandbad | |
Sophienstraße 24 Im Hof vor der Galerie Sophien-Edition | |
Kulturhaus Mitte Service- Büro, Rosenthaler Str. 51 |
Die Einhaltung dieser Reihenfolge ist wichtig, damit sich die
Farben in der geplanten Schichtung mischen. Das Wegstück zwischen
Klosterruine und Apparat e.V. kann nötigenfalls mit der U-Bahn zurückgelegt
werden. ( U2 Klosterstraße bis Alexanderplatz , U8 bis Weinmeisterstraße).
Nehmen sie sich Zeit auf diesem Spaziergang. Der Rundgang führt Sie an
einer ganzen Reihe von Galerien und Künstlerateliers vorbei, die während
der Dauer des Projektes KUNSTMITTE" geöffnet sind. Die
Begegnung mit diesen Kulturschaffenden im Herzen Berlins ist eigentliches
Anliegen dieser Aktionstage.