Mario Malfer bannt die Poesie der norditalienischen und
toskanischen Landschaft auf die Leinwand. Er dynamisiert
seine Landschaften, indem er den Betrachter durch die
Oberfläche hindurch andere Perspektiven und Szenerien
erahnen läßt. Seine Bilder bergen Geheimnisse, die zu immer
neuen Entdeckungen Anlass geben, Geheimnisse, die ihnen
eine ganz besondere Aura verleihen.
Der Berachter begibt sich angesichts der Gemälde auf eine
Reise durch die Zeit. Man glaubt, Spuren historisch
vergangener Kulturen zu entdecken, Spuren, die bis in die
vorgeschichtliche Zeit hineinreichen. Für ihn ist die
Landschaft nicht nur das, was sie ist, sondern auch das, was
sie war, die Erinnerung oder die Vorstellung. Es scheint, als
wolle der Künstler durch diese in der Erde verborgenen
Gegenstände auf die Zeitlichkeit alles Seienden hinweisen.
Mario Malfer überschreitet mit seiner Darstellung die
sinnliche Gewißheit der im Augenblick wahrgenommenen
Wirklichkeit. Auf diese Weise führt uns der Künstler vor
Augen, dass jeder wahrgenommene Eindruck stets
mehrdeutig ist und sich überlagert mit anderen Bildern aus
der Erinnerung, mit dessen Hilfe wir unsere Wahrnehmung
weit über den Punkt des Augenblicks hinausreichen lassen.
So sind wir in der Lage die einzelnen Formen zu einer
Sinfonie zu verbinden.
Diese gelungene Synthese zwischen abstraktem Bild und
konkreter Landschaft, verschmolzen zur Polyphonie von
Materiellem und Immateriellem, von Kraft und Poesie, die
sich in berauschenden, sinnlich-virtuosen Kompositionen
manifestiert, macht die Begegnung mit der Kunst Mario
Malfers jedesmal aufs neue zum Erlebnis.