I think, that if I touched the earth,
It would crumble;
Die Leichtigkeit und Zerbrechlichkeit, die in diesen beiden Zeilen aus dem Gedicht „Clown in the Moon” des walisischen Dichters Dylan Thomas anklingt, findet sich auch in den Zeichnungen von Charlotte Warsen. Gleich einem Seismographen zeichnet ihre Hand unmittelbar innere und äußere Spannungen auf, gräbt Linien in das Papier ein oder hinterlässt leichte, kaum sichtbare Spuren auf der weißen Oberfläche. In einigen Zeichnungen sind noch Anklänge an Landschaften erkennbar, in anderen lösen sich die Bergketten und Baumwipfel vollständig in der Abstraktion auf. Mal sind es nervöse Striche, die sich verästeln und Netzwerke bilden, sich verdichten und wieder auflösen, mal kräftige Farbflecken, die schwerelos auf der Bildfläche schweben, sich in den rhizomartigen Strukturen verfangen oder weich wie Wattebäusche auf ihnen ruhen. Wie zufällig sind die Punkte und Linien auf dem Papier verteilt. Manche Striche und Flächen scheinen jedoch bewusst gegen- und zueinander in Beziehung gesetzt. Ihre Anordnung changiert zwischen Ordnung und Unordnung, System und Chaos.
(Corinna Kühn, M.A.)