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Details
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Vera Drebusch (1986) |
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Kontakt
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Vera Drebusch
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| Tel: 0221131317 |
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Über Vera Drebusch |
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Vera Drebusch, Jahrgang 1986, beschäftigt sich in ihren Foto-, Text- und Medienarbeiten mit Zeitgeschichte und ihrer “Aktualisierung” in Form von persönlichen Erinnerungen und Zeugnissen. Sie erhalten ihre Bedeutung dadurch, dass sich in Ihnen die Linien individueller Lebensläufe und die Linien historischer Ereignisse treffen, wie im Knoten einer Schleife.
In dem sie etwa in Ihrer Umwelt die Erinnerung von Menschen abfragt, die der Generation angehören, in deren bewusste Wahrnehmung der Reaktorunfall in Tschernobyl von 1986 fällt, erhält sie Aussagen wie: “Man darf den Mund nicht öffnen, wenn man rausgeht”. Diese Aussagen versinnlichen das abstrakt Drastische des fernen Ereignisses und übersetzen es in konkret Erlebtes, das man nachempfinden kann. Die Aussagen, die unmittelbar den Körper betreffen (die beispielsweise mit Essen oder Atmen zu tun haben) haben sogar die Kraft, das Nachempfinden quasi unumgänglich zu machen. Zu diesen Erfahrungen, die Drebusch uns in die Gegenwart holt, gehört auch, dass man bestimmte Lebensmittel, die als besonders den strahlungsanfällig gelten, nicht essen dürfte. Die Pralinen, die sie den Galeriebesuchern zum Verzehr anbietet, sind mit damals “verbotenen” Zutaten gemacht. Das sie aus unbedenklichen Inhaltsstoffen bestehen, ist eigentlich immer Vertrauenssache.
Drebuschs Marmeladen und Säfte, die aus Früchten gemacht sind, die auf Bonner Botschaftsböden ferner Länder gewachsen sind, zielen auf ähnlich körperliche (also unausweichliche) Weise auf abstrakte historisch politische Vereinbarungen, hier Vereinbarungen über politische Territorien. Die Erde, in der die Pflanzen wachsen, gehört politisch/völkerrechtlich den exotischen (und konfliktbelasteten) Ländern Iran, Irak und Saudiarabien, auch wenn die gut bürgerliche, demokratisch verwaltete Muttererde Bonns nur Meter davon entfernt ist. Der abstrakten Einteilung eines auf Verträgen beruhenden Territorimus unterliegt immer auch das Stoffliche der Erde, die unmittelbar körperlicher Bestandteil der von ihr lebenden Menschen ist.
Ihre eigene Biografie wird 2013 zum Thema, als Vera Drebusch für ein halbes Jahr nach Bogota reist und dort den gleichaltrigen Künstler Andrés Baron kennenlernt. Die beiden vergleichen ihre Familiengeschichten bis in die Generation ihrer Großväter und stellen auffällige Gemeinsamkeiten fest, die sie schließlich zu dem Künstlerbuch 9256.122km verarbeiten, indem sie alte Familienfotoalben ineinander blenden.
In ihrer Zeit in Bogota stößt Drebusch auch auf das Radioprogramm “Las voces del secuestro” (zu dt.”Stimmen der Entführung”), das jeden Sonntag Nacht zwischen 0:00 und 6:00 Nachrichten von Angehörigen entführter Menschen sendet, in der Hoffnung, die Entführungsopfer würden diese an ihren unbekannten Aufenthaltsorten zu hören bekommen. In der Installation “Geisel-Radio”, die aus einem mit roten Adern gemaserten Marmor Gedenkstein (Levanto Rosso) und einer Sound/Sender-Installation besteht, erzählt die Künstlerin von diesem “Geisel-Radio” und davon, wie es dazu kam, dass sie von ihm erfuhr. |
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Ausstellungen |
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