Enda O’Donoghue wurde 1973 in Limerick, Irland, geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Malerei an der Limerick School of Art and Design und erhielt seinen Master in Interaktive Medien an der Universität von Limerick.
Die Werke des irischen Künstlers Enda O’Donoghue setzen sich mit dem Aufbau, der Sprache und der vermittelten Welt digitaler Bilder auseinander. Diese stehen für ihn im ständig fortlaufenden Dialog mit dem Medium der Malerei und des Malprozesses. Die Bilderwelt des Künstlers entspringt fast ausschließlich digitaler Fotografien aus dem Internet, bei denen er mit zufälligen Augenblicken des Alltags experimentiert und sie zu einem vernetzten Thema verschmelzen lässt. Dabei greift er Bilder auf, die in verschiedenen sozialen Netzwerken und Blogs veröffentlicht wurden, wobei es sich im Regelfall um Zufallsaufnahmen handelt. Er katalogisiert die vorgefundenen Bilder und ermittelt durch aufwändige Recherchearbeit die Quellen der Fotografien, um sich die Verwendung der Fotos autorisieren zu lassen. Diese unbedeutenden, kurzlebigen Bildnisse entreißt er einem Ort der offenbaren Sinnlosigkeit und sucht hinterfragend nach deren Bedeutung durch den transformativen Akt des Malens. Der Prozess der Übertragung in die Malerei erfolgt methodisch und schrittweise, indem er die Fotos zunächst in Sektoren fragmentiert. Diese werden jeweils einzeln auf der Leinwand rekonstruiert und schließlich Fragment für Fragment zu einem vollständigen Bild integriert. Auf diese Weise werden Prinzipien der digitalen Bildverarbeitung, wie die Aufteilung in Pixel oder Verdichtungsalgorhythmen, in die Malerei eingeführt. Somit ist seine Arbeit stark von der digitalen Hochgeschwindigkeits-Realität geprägt, in der wir inzwischen leben. Dabei schweben seine Ölgemälde zwischen Abbildung und Abstraktion, zwischen mathematischer Codierung und Organischem. Sie sind das Ergebnis eines hoch analytischen und methodischen Konzepts, das dennoch Fehler und Abweichungen begrüßt.