Christian-Rohl-Archiv Nummer CRA 148/17. Die immer
wieder bewunderte Hinwendung des alternden Christian
Rohlfs zu einem magischen Expressionismus, der besonders
in den vielen Blumendarstellungen später Schaffensjahre zu
farblich reizvollen Kompositionen führt, ist das Ergebnis einer
Suche nach neuen Ausdrucksformen, die Christian Rohlfs seit
der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert verfolgt hat. Das
allgemein optische Gedächtnis in Bezug auf Arbeiten von
Rohlfs wird von diesen Arbeiten geprägt. Sie sind Ausdruck
eines radikalen Wandels in Form und Farbe, dem Christian
Rohlfs sein künstlerisches Schaffen am Beginn des 20.
Jahrhunderts unterwarf. Keiner der sich in dieser Zeit
abzeichnenden Stilrichtungen folgend und immer dem
eigenen Ingenium vertrauend, hat Christian Rohlfs hier ein
für ihn wegweisendes Werk geschaffen, das insbesondere auf
seiner Meisterschaft im Umgang mit der Tempera beruht. Die
leuchtenden Blüten werden von einer schüchternen Schönheit
getragen, die dem Blatt eine visuelle Kraft gibt.