"Wedeberg", Öl / Leinwand, 80 x 96 cm, 1909, signiert und
datiert "F Kortejohann 09", verso auf der Leinwand
handschriftlich bezeichnet "Wedeberg Im Teutobg. Wald bei
Nolle 1909". Das Gemälde wird in das geplante
Werkverzeichnis aufgenommen.
Die heutige Schreibweise des Bergs lautet Wehdeberg. Der
Berg liegt bei Hilter im Teutoburger Wald in der Nähe der
Noller Schlucht.
"Ganz grundsätzlich gehört Franz Kortejohann dem deutschen
Impressionismus an, wie er etwa im Umfeld der Münchner
Künstlergruppe „Die Scholle“ gepflegt wurde. Doch hatte
dieser etwas zurückgenommene Impressionismus sich auch
in anderen Kunstzentren des deutschen Reiches wie etwa in
Berlin und Dresden Bahn gebrochen. ...Kortejohann war vor
allem ein Landschaftsmaler, gelegentlich entstanden auch
Interieurs und Portraits. Den größten Block innerhalb seines
Werkes macht die Heidemalerei aus. Ebenfalls in großer Zahl
malte Kortejohann Waldbilder. ... In dem Gemälde
„Morgensonne im Buchenwald“ ([WVZ] Wa 100) zum Beispiel
kann man durchaus davon sprechen, dass Kortejohann die
Lichtflecken Liebermanns übernommen hat. Doch muss
dieser Einfluss gar nicht so direkt erfolgt sein. Liebermanns
Malerei hatte längst auch andere Künstler zu neuen Wegen
inspiriert. ... Vor allem in Waldbildern baut Kortejohann
spannende Farbkompositionen aus Grün-, Blau- und
Violetttönen auf. Farbe wird aber auch als Möglichkeit
genutzt, Bilder zu einer Einheit zusammenzufassen, in dem
sie wie optische Klammern eingesetzt wird. ...Bei der
Darstellung von Wäldern zeigt sich Kortejohann vor allem an
zwei Bildideen interessiert. Einerseits das dichte Spiel von
Licht und Schatten und andererseits die Möglichkeit
senkrechte und waagerechte Strukturen in spannungsreiche
Verhältnisse zu setzen. Hierzu dient in fast allen Bildern der
menschliche Einfluss auf den Wald - etwa in Form von
Wegen." (Quelle: Karsten Hinrichs, M.A. auf
www.kortejohann.de)
Das großformatige Gemälde "Wedeberg" aus dem Jahr 1909
ist ein besonderes Werk Kortejohanns, da es vom Künstler
datiert und bezeichnet wurde. Es gibt, soweit bekannt, kaum
datierte Werke von Kortejohann. Somit könnte dieses
Gemälde eine mögliche Basis für weiterführende
Untersuchungen und Datierungen anderer Werke des
Künstlers sein.