Die Adresse der Ausstellung lautet: Parrotta Contemporary Art
Augustenstraße 87-89
Tel.:071169947920 70197 Stuttgart
Beschreibung der Ausstellung: In den Gemälden von Jochen Plogsties spielen
Bezugssysteme zwischen Original und dessen medialer
Vermittlung eine entscheidende Rolle. In seiner neuen
Werkserie bedient sich Plogsties vorrangig Bildvorlagen aus
der Kunstgeschichte, die über Ausstellungskataloge,
Zeitungen oder das Internet übermittelt werden. Hierbei
vollzieht er als Maler einen paradoxen Akt der
Wiederaneignung. Abdrucke oder Ablichtungen der
ursprünglichen Gemälde werden von ihm zurück ins
Malerische übersetzt. Dabei blendet er die mediale
Vermittlung des Originals nicht wieder aus, sondern stellt
auf seinen Gemälden mitunter auch die Ränder eines
Computerausdruckes einer Charitas-Version Lucas Cranachs
dar. Wie viel Cranach ist noch zu finden im Raster der Tinte
auf Papier, das heute als Vorlage im Atelier des Künstlers
liegt? Die Rückübersetzung eines solchen Blattes ins
Malerische ist eine Wiederholung, die sich als schöpferisch
erweist, denn die Wiederholung im Gegenwärtigen geht
immer mit einer Verschiebung einher, die stets etwas
Verschiedenes hervorbringt. Mit dieser künstlerischen
Strategie befragt Plogsties sowohl sich selbst als Maler im
Wettstreit mit dem vorliegenden Medium als auch die
gesellschaftlichen, medial und institutionell gelenkten
Prozesse des Erinnerns und Vergessens. So entsteht ein
zeitgenössisches Bild, das über unsere Vergangenheit und
Gegenwart zugleich berichtet.
Jochen Plogsties (*1974) studierte an der Akademie der
bildenden Künste in Mainz bei Friedemann Hahn und an der
Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Arno
Rink und zuletzt Neo Rauch, bei dem er als Meisterschüler
sein Studium abschloss. 2009 erhielt er das Stipendium der
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für das
internationale Studio- und Kuratorenprogramm (ISCP) in
New York und im selben Jahr war er beteiligt an der
Ausstellung "Kunst in Leipzig seit 1949" im Museum der
bildenden Künste Leipzig.
Frames of reference between original and its media-related
communication play a decisive role in Jochen Plogsties’
paintings. In his new series of works, Plogsties uses
predominantly artwork from the history of art ¬– conveyed
by exhibition catalogues, newspapers or the Internet. Here,
he performs the paradoxical act of re-acquirement as a
painter. Replica or photocopies of the original pictures are
re-interpreted into paintings. However, he does not mask
the media-related communication in doing so but
occasionally depicts the frames of a computer printout of a
Charitas version by Lucas Cranach in his paintings. How
much of Cranach is still obvious in the pattern of ink on
paper, which is currently located in the artist’s studio as a
template? The re-interpretation of such a sheet into a
painting is a repetition that proves to be creative/inventive
as repetitions within the present state are always joined by
a shift spawning something different every time. With this
artistic strategy, Plogsties questions himself as a painter
competing with the present medium but also the social
processes of remembering and forgetting controlled by the
media and institutions. Thus, a contemporary picture –
reporting of both past and present – evolves.
Jochen Plogsties (*1974) studied at the Akademie der
bildenden Künste in Mainz, Germany, with Friedemann
Hahn and at the Academy of Visual Arts Leipzig, Germany,
with Arno Rink and finally with Neo Rauch, in whose master
class he completed his studies. In 2009 he received the
scholarship of the Free State of Saxony for the International
Studio and Curatorial Program (ISCP) in New York. In the
same year he participated in the exhibition „Kunst in Leipzig
seit 1949“ (“Art in Leipzig since 1949”) at the Museum der
bildenden Künste Leipzig.