Die Adresse der Ausstellung lautet: Städtische Galerie KUBUS
Theodor-Lessing-Platz 2 30159 Hannover
Beschreibung der Ausstellung: Künstler der Galerie per-seh zeigen ihre Arbeiten.
Das zentrale Werk der Ausstellung bildet ein Triptychon des georgischen Künstlers Rocko Iremashvili mit dem Titel "D 5,25". Es bezieht sich auf das Bibelzitat Daniel Kapitel 5 Vers 25: Die fatale Prophezeiung, die Königs Belsazer während eines Gastmahls erhält. Eine unsichtbare Hand schreibt die Worte "Mene mene tekel upharsim" an die Wand.
Diesen Moment hat Rembrandt bereits 1635 in Szene gesetzt. Rocko Iremashvilis "D 5,25" zitiert das Gemälde mit der alttestamentarischen Weissagung und überträgt sie in unser globalisiertes Zeitalter ebenso wie in die letzten Refugien regionaler Kulturgesellschaften, die zugleich einen Verweis auf die eigenen Wurzeln Iremashvilis darstellen.
Die drei Teile dieses Werkes werden in der Abgeschiedenheit eines für die Ausstellung vor Ort konzipierten Kabinetts gezeigt. "D 5,25" in seinem eigenen Kubus führt zugleich durch die übrige Ausstellung. Aus dem Inneren des Installationsraums wird der Blick durch SEH-Schlitze auf die umlaufende Wand des KUBUS gelenkt, jeweils auf einen Text, der wiederum programmatisch für die einzelnen künstlerischen Positionen steht.
Auch die weiteren Arbeiten von Rocko Iremashvili spiegeln Bibelzitate in die Gegenwart.
Bei Simona Deflorin verweisen die Worte "Das unerhörte Reich der Anomisen ist ein mutiger Ort" von Annette Behnken auf die Darstellung von Seelenzuständen mit künstlerischen Mitteln. Die gezeigten Gemälde beziehen sich auf menschliche Verletztheiten und Verstrickungen.
Außerdem wird eine Reihe von Aquarellen zu sehen sein, die für einen weiteren malerischen Zugang zu den Themen Körperlichkeit und Seele stehen.
Über die Liebe zum Meer und die Reiseerfahrungen mit Madeira ist Hans-Georg Hofmann fast unausweichlich auf Fernando Pessoa gestoßen und auf dessen Zitat "Nur für Landschaften, die nicht existieren, und Bücher, die ich nie lesen werde, empfinde ich keinen Überdruss". Es werden fiktive Landschaften gezeigt, teils Seestücke, teils auch Menschen, deren Darstellung sich fast expressiv der Abstraktion nähert. Wie ein Markenzeichen akzentuieren und hinterfragen immer wieder markante monochrome Quadrate seine Arbeiten.
Das malerische Thema von Susanne Knaack beschäftigt sich seit langem mit dem gelenkten Zufall und den Farben Schwarz-Weiß. Je nach Betrachter entstehen Berg- oder Wasserlandschaften, und es erhebt sich die Frage nach dem Wunschbild einer idealen Landschaft. Als hätte Giambattista Marino dazu geschrieben "Ach, und es antwortet nichts als das Murmeln der Wellen".
Hinter Weissagungen verbergen sich immer auch Wünsche. Deshalb sind die Besucher dieser Ausstellung gefragt ihre eigenen Wünsche zu formulieren:
Was wird der Welt widerfahren?
Was könnte Leitmotiv meines Handelns sein?
Was wünsche ich mir von der Kunst?