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Thomas Rehbein Galerie

Anna Lena Grau "Halbzeug"
(11.01.2013 - 23.02.2013)




Galeriedetails
Kontakt:   
 
          Thomas Rehbein Galerie
          Thomas Rehbein
 
          Aachener Straße 5
          50674 Köln
          Deutschland
 
Telefon:   
+49 221 310 1000
Fax:   
+49 221 310 1003
 
E-Mail:   
Kontaktformular
Galerie:   
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Die Adresse der Ausstellung lautet:
 Thomas Rehbein Galerie
Aachener Straße 5
Tel.:+49 221 310 1000
 50674 Köln

Beschreibung der Ausstellung:
 Salzlecksteine in der Schacheröffnung, Medusenwerk im
Laminat und andere Choreographien der Formgebung. Anna
Lena Grau, 32, Künstlerin aus Hamburg, zeigt vom 11.
Januar bis 23. Februar in der Thomas Rehbein Galerie
„Halbzeug“ ein eigensinniges Powerplay.
Der Prozess der Materialerkundung, der Formfindung und
des Arrangements spielen in der Kunst Anna Lena Graus
eine ebenso wichtige Rolle, wie die Sinnigkeit und Schönheit
des einzelnen Objekts. In einer traditionellen
Glasbläserwerkstatt manierierte Grau traditionelle
Weinglasformen in ein Seifenblasenspiel oder in organische
Körperlichkeiten, eine Hommage an die Wunderwerke der
Glasbläserfamilie Blaschka. Die in- und umeinander
gestülpten, mund geblasenen Glaskolben sind zu fragilen,
organischen Skulpturen kombiniert. Teils auf barocken
Holzkonsolen inszeniert, nehmen sie die Herausforderung
an, wie Wunderkammerstücke den Raum zwischen Kunst
und Naturwissenschaften zu öffnen. An geröntgte
Matruschken oder ein aus der Kontrolle geratenes
Möbiusband erinnern die Glasobjekte. Auch in dem neuen
Werkzyklus „Medusa“ macht sich das Naturwunder Qualle
mit ihrem schleierartigen „Nichtkörper“ als Muse ganz
wunderbar. Filigrane Farbformationen schweben in einer
Reihe von Objektbildern an der Wand. Farbenfroh und von
unerklärlicher Eleganz sind die in Laminat erstarrten
Plastiktüten in konstruktivistische Abstraktionen
transformiert. Die bunten Enkel des Grossen
Duchampschen Glases strahlen gelassen von der Wand, als
unprätentiöser, abstrakter Pop dürfen sie Augenschmaus
sein.

Plastiktüten, Salzlecksteine, Pflanzenzweige. Manchmal
scheint ein einfacher Griff zu reichen, ein Schattenwurf oder
eine neue Konstellation, um das Eigentümliche der Formen
und Farben freizusetzen. Von Kuhzungen geleckte
Salzsteine, Mineralquader zur Nahrungsergänzung von
Weidetieren, liegen in der Schacheröffnung „Die moderne
Variante“ auf dem schwarz-weißen Spielfeld. Milchig zart bis
grobkörnig fleckend verändern sich die Oberflächen der
abstrakten Skulpturen, wenn die Mineralien im chemischen
Prozess nach außen gedrängt werden. Die Gruppe dieser
„natürlichen“ Objekte eröffnet ein neues Spiel der
Variationen. Regelhafte Spielzüge sind hier allerdings
unterminiert. Zu gern möchte man die weiße Dame
ausfindig machen, nur, eine Skulptur hat kein
Rollenmuster, -oder?

„Halbzeug“ ist der Titel der Ausstellung, ein Begriff aus der
Rohstoffindustrie. Er bezeichnet traditionell die Familie von
normierten, industriell vorproduzierten Bauteilen, die für
eine Verarbeitung zum Endzweck bereitgestellt werden.
Klassiker wäre hier das Auto oder ein Kühlschrank. Eine der
ältesten solcher Funktionsformen wird „Uluburun“
herausgegriffen. Statt des wertvollen Handelsrohstoffes
Kupfer, hat die Künstlerin allerdings unzählige, bunte und
vielförmige Plastikreste in die attraktive Zwischenform der
sogenannten Ochsenhautbarren gegossen. Zur
Weiterverarbeitung freigegeben steht auf dem Kaufzertifikat
der Grauschen Barren. Die Freigabe der künstlerischen
Form ist eine kritische wie spielerische und gibt den Ball an
alle - allen voraus allerdings dem Käufer von Kunst – weiter.
Aber Vorsicht, es braucht ein feines Gespür lebendige
Formen zu schaffen.

(Franziska Glozer, Dezember 2012)



Thomas Rehbein Galerie

 
   
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