Die Adresse der Ausstellung lautet: Thomas Rehbein Galerie
Aachener Straße 5
Tel.:+49 221 310 1000 50674 Köln
Beschreibung der Ausstellung: Benjamin Houlihan durchbricht immer wieder gewohnte
Wahrnehmungsmuster und spürt im Alltäglichen
unbekannte Dimensionen auf. Unscheinbare Fundstücke
aus dem Alltag unterzieht er einem mehrfachen
Ãœbersetzungsprozess, verleiht ihnen eine neue, physisch
erfahrbare Existenz und macht auf diese Weise das
vermeintlich Nebensächliche sichtbar. In der Formgebung
richtet er sich streng nach der vorgefundenen
Ausgangsform. Erfinderisch in der Wahl der Materialien und
der Gestaltung der Oberflächen rufen seine Objekte jedoch
zunächst Irritationen darüber hervor, was man da eigentlich
sieht. Auch in seiner vierten Einzelausstellung in der
Thomas Rehbein Galerie fordern Houlihans Arbeiten zum
genauen Hinsehen auf.
Grellfarbige Objekte belagern den Raum. Den Impuls boten
allerlei Verpackungs- und Arbeitsmaterialien denen sich der
Künstler in seinem Arbeitsprozess bedient. Ein Hund hatte
diese im Atelier herumliegenden Dinge angekaut, zerbissen
oder gar bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt. Erst durch diese
Deformierung wurden sie für Houlihan als skulpturale
Objekte interessant und inspirierten ihn dazu, Abgüsse von
diesen gefundenen Gegenständen zu nehmen. Er hat
diesen Vorgang sozusagen als „künstlerischen Prozess“
festgehalten. Das Resultat sind fragmentarische,
zerschlissene Objekte zwischen Komposition und Zufall. Wie
Trümmer oder Relikte, die nur noch eine Ahnung der
ursprünglichen, bekannten Formen erkennen lassen,
werden sie zu regelrechten Hindernissen im Raum. In
anderem Material und neuem Umfeld bestehen Houlihans
Objekte als individuelle Formkörper.
Auf den Galeriewänden verläuft ein langes, abstraktes Fries.
Bereits in der Ausstellung von 2011 hatte Benjamin
Houlihan in einem sich aufhellenden Rot zwei ganze
Wandflächen mit einem abstrakten Farbtupfermuster mit
flirrenden Effekt ausgestaltet. Mit der Betitelung Leckwand
ließ er ihren ungewöhnlichen Entstehungsprozess
durchscheinen. In gleicher impressionistischer
Gestaltungsweise, spontan und frei im Umgang mit Farbe,
ermöglicht nun ein plastisch hervortretendes Friesband eine
neue Raumerfahrung und hinterfragt zugleich mit der Wand
als Bildträger den Ewigkeitsanspruch von Kunst.