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Galeriedetails
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Kontakt:
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Galerie Rothamel Erfurt |
Jörk Rothamel |
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Kleine Arche 1 |
99084 Erfurt |
Deutschland |
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Die Adresse der Ausstellung lautet: Galerie Rothamel Erfurt
Kleine Arche 1
Tel.:0361-5623396 99084 Erfurt
Beschreibung der Ausstellung: Eröffnung mit dem Künstler am Samstag, 28. Juni 2014
um 21 Uhr
Auf antike Ruinen gelagert, von einem Plaid bedeckt, mit
Hut, nach rechts schauend, lagert Johann Wolfgang von
Goethe inkognito auf antiken Ruinen in der Campagna und
läßt sich von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein
porträtieren. Portraits im Lümmeln waren 1786 groß in
Mode, Tischbein wußte das, es hatte unter anderem mit
dem Klassizismus zu tun. Dieser Stil fühlte sich der Antike
verpflichtet, und in Griechenland wie später auch in Rom
speiste man liegend, auf dem Speisebett, dem lectus
triclinaris. Laissez-faire war andererseits aristokratisch,
bereits im Rokoko wurde herumgelegen, wie man bei
Fragonard, Bouchet oder Gainsborough in Augenschein
nehmen kann. Goethe brachte es also auf den Punkt, er
kam mit seinem lässigen Porträt nicht zu früh und nicht zu
spät. So entstehen Klassiker.
Inmitten antiker Ruinen räkelt sich auch eine von Moritz
Götze gemalte Blondine in einem knappen rotgestreiften
Sommerkleid. Im heiteren Himmel über ihr ist „SCHÖN“ zu
lesen, gesetzt in Antiqua-Versalien. Der volle, im Katalog
nicht wiedergegebenen Titel des Bildes lautet „Schön IV.
Das Ende der Antike“. Ein Hinweis darauf, daß es Vorläufer
gegeben haben muß. In der Tat. „Schön I“ stellt die schon
bekannte Blondine im Rotgestreiften inmitten der Ruinen
von Speers „Germania“ dar, das Wort „SCHÖN“ in gotische
Fraktur gesetzt. Ein Jahr später verläßt „Schön II“ das
Atelier, nämliche Dame, diesmal grün-rot punktiert und
unter braver Schreibschrift in den Ruinen von Honeckers
und Ulbrichts Ostberlin inszeniert. „Schön III“ wiederum
stellt eine lässige Langbeinige in den Trümmern der Bonner
Republik dar, den Schriftzug als Graffiti-Tag ausgeführt.
Götzes Reihe impliziert neben der klassizistischen Wehmut
des „et in arcadia ego“ wie sie aus Tischbeins Goethe
spricht, das ähnliche, aber radikalere christliche Vanitas-
Motiv, die Erkenntnis von der Endlichkeit der Dinge und der
Müßigkeit aller Vorspiegelungen. Zugleich aber birgt es eine
kraftvolle Umkehr zum Optimismus – Schönheit ist ewig, es
gibt sie immer wieder und überall, die jungen Frauen in
ihren schönen Kleidern und ihrer von Generation zu
Generation vererbten Unbekümmertheit.
Schon zeitig entwickelte der Hallenser Künstler eine eigene
Bildsprache. Adaptionen vorgefundener Gegenstände und
Kunstwerke, Einflüsse aus Popart, Comic und
mittelalterlicher Buchillustration verdichtete er zu einer
eigenen Stilrichtung, die er später „Deutscher Pop“ nannte.
Zahlreiche Künstler entwickelten diese Anregungen im
eigenen Werk weiter, so Neo Rauch, der um 1990
gemeinsam mit Moritz Götze in der Leipziger „Galerie am
Kraftwerk“ ausstellte.
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Galerie Rothamel Erfurt
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