Öl/Leinwand 1995 Öl/Leinwand 1995 |
Klaus Zylla, 1953 in Cottbus geboren, gilt
unter Kennern der modernen Malerei als echter Geheimtip. Seine Bilder mit
kastenförmigen Leibern, die Füße zu Rädern gebogen,
wurschteln sich durch Zeichengrund und Tagträume. Die Welt trudelt durch ihn wie durch eine Haschpfeife und aus kritzeliger Beredsamkeit formen sich Figuren zu einer "Surrealité", die Irrationales und Reales eins werden läßt. Seine Kunst feiert seit einigen Jahren bei internationalen Ausstellungen große Erfolge. Die Bilder von Klaus Zylla haben viele Geschichten. Immer wieder stellen sich neue Assoziationen ein. Seine Figuren bewegen sich, Dramatisches läuft ab zwischen Mensch und Stadt, Mensch und Mensch und im Menschen selbst. Zylla reagiert in seinen Bildern und Zeichnungen auf Verformungen von Welt und Mensch, auf äußere und innere Deformation. Wie in einem Zerrspiegel scheint die Welt der Menschen in den Zeichnungen reflektiert. Viele seiner Bilder, nicht zu vergessen die Künstlerbücher, führen einen Dialog zwischen Gezeichnetem und Geschriebenem. Die Texte stammen insbesondere von dem Prenzlauer Berg-Lyriker Stefan Döring. Klaus Zylla hat mehrfach Texte von Döring in seine Zeichnungen einfließen lassen und damit einen bitteren-humorigen Ton aufgenommen, der die Ungelenkheit seines Striches weniger naiv als vielmehr psychisch-diagnostisch, menschliche Fehlhaltungen verdeutlichend wirken läßt. Aber auch den Sprachstil von Thomas Bernhard arbeitete Zylla ein in das Gewaltgetümmel - in die abstrusen Bildwucherungen und deformierten Wuseler. |
Zylla illustriert niemals Texte, sondern das Geschriebene ist Inspirationsquelle und geht mit dem Gezeichneten einen Dialog ein. Im Oktober 1994 erschien sein sechstes Kunstbuch in einer limitierten Auflage. 18 Zeichnungen und 6 Übermalungen widmen sich frühen Gedichten von Thomas Bernhard "Die Irren - Die Häftlinge" Klaus Zylla und Karin Müller laden Sie am 13. Dezember 1996 sehr herzlich in die Palaisgalerie am Festungsgraben 1 ein (Unter den Linden), wo ausgewählte Kunstwerke bis 15. Januar 1997 zu betrachten sind. Mit wunderschönen Melodien aus Oper, Operette und Musical stimmen wir Sie auf die Ausstellungseröffnung ein. Für weitere Informationen vorab stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung. Kontakt: Karin Müller friedrichshoefe@galerie.de
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